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Dr. med. Philipp K.M. Katumba: Burnout und das Magen-Darm-System – Wenn Stress auf den Bauch schlägt: Ganzheitliche Wege zur Prävention und Therapie

  • Autorenbild: Claudia-Patricia Stepczynski
    Claudia-Patricia Stepczynski
  • 30. Apr.
  • 4 Min. Lesezeit
Burnout hat sich in der modernen, schnelllebigen Gesellschaft zu einem besorgniserregenden und weit verbreiteten Phänomen entwickelt. Längst ist bekannt, dass diese tiefe Erschöpfung nicht nur die psychische Gesundheit beeinträchtigt, sondern auch gravierende Auswirkungen auf den Körper haben kann. Eine besonders sensible und häufig betroffene Körperregion ist das Magen-Darm-System, das in einer komplexen Wechselwirkung mit chronischem Stress und emotionaler Erschöpfung steht. Dr. med. Philipp K.M. Katumba, ein Experte auf dem Gebiet der psychosomatischen Medizin und des Burnouts, beleuchtet in seinen Vorträgen die tiefgreifenden physiologischen und psychosomatischen Verbindungen zwischen Burnout und gastrointestinalen Erkrankungen wie dem Reizdarmsyndrom (RDS), Gastritis oder Magengeschwüren. Er präsentiert aktuelle Forschungsergebnisse, innovative diagnostische Ansätze und vor allem ganzheitliche therapeutische Strategien, um Betroffenen umfassend zu helfen.
 
Die enge Verbindung zwischen Psyche und Soma, insbesondere zwischen Stress und dem Verdauungstrakt, ist ein fundamentaler Aspekt der menschlichen Physiologie. Der Darm, oft als „zweites Gehirn“ bezeichnet, verfügt über ein eigenes komplexes Nervensystem (enterisches Nervensystem), das eng mit dem zentralen Nervensystem über die sogenannte Darm-Hirn-Achse verbunden ist. Chronischer Stress, wie er bei Burnout typischerweise auftritt, kann diese sensible Achse empfindlich stören und eine Kaskade von physiologischen Reaktionen auslösen, die sich im Magen-Darm-System manifestieren.
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Wenn Stress auf den Magen schlägt: Die pathophysiologischen Verbindungen


Dr. Katumba erläutert auf wissenschaftlicher Basis die vielfältigen Wege, über die Burnout und chronischer Stress das Magen-Darm-System negativ beeinflussen können:
 
  • Dysregulation des autonomen Nervensystems: Chronischer Stress führt zu einer anhaltenden Aktivierung des sympathischen Nervensystems („Kampf-oder-Flucht“-Modus) und einer verminderten Aktivität des parasympathischen Nervensystems („Ruhe-und-Verdauungs“-Modus). Dieses Ungleichgewicht kann die normale Motilität des Magen-Darm-Trakts beeinträchtigen, zu unregelmäßigen Muskelkontraktionen und somit zu Symptomen wie Bauchschmerzen, Blähungen, Verstopfung oder Durchfall führen – typische Beschwerden des Reizdarmsyndroms.

  • Erhöhte Produktion von Stresshormonen: Die anhaltende Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol kann die Schleimhaut des Magen-Darm-Trakts reizen und anfälliger für Entzündungen machen. Dies kann zur Entstehung von Gastritis (Magenschleimhautentzündung) oder sogar Magengeschwüren beitragen.

  • Beeinträchtigung der Darmbarriere: Chronischer Stress kann die Integrität der Darmbarriere schwächen und zu einer erhöhten Durchlässigkeit („Leaky Gut“) führen. Dadurch können bakterielle Produkte und andere potenziell schädliche Substanzen leichter in den Blutkreislauf gelangen und systemische Entzündungsreaktionen auslösen, die wiederum die Symptome im Magen-Darm-Trakt verstärken können.

  • Veränderungen des Mikrobioms: Die Darm-Hirn-Achse ist bidirektional, was bedeutet, dass Stress auch die Zusammensetzung und Funktion des Darmmikrobioms beeinflussen kann. Umgekehrt können Veränderungen im Mikrobiom die Stressreaktion und die psychische Befindlichkeit beeinflussen. Chronischer Stress kann zu einer Dysbiose führen, einem Ungleichgewicht der Darmbakterien, das mit gastrointestinalen Beschwerden und einer erhöhten Anfälligkeit für Entzündungen einhergehen kann.

  • Erhöhte viszerale Hypersensitivität: Bei Menschen mit chronischem Stress und Burnout kann eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber normalen Dehnungsreizen im Magen-Darm-Trakt auftreten. Dies führt dazu, dass bereits geringe Mengen an Gas oder Stuhl als schmerzhaft oder unangenehm empfunden werden, was die Symptome des Reizdarmsyndroms weiter verstärkt.

Diagnostische Ansätze: Den Teufelskreis von Stress und Verdauungsproblemen erkennen


Dr. Katumba betont die Notwendigkeit einer umfassenden Diagnostik, die sowohl die körperlichen als auch die psychischen Aspekte berücksichtigt, um den Teufelskreis von Burnout und Magen-Darm-Beschwerden zu durchbrechen. Dies beinhaltet:
 
  • Anamnese: Eine detaillierte Erhebung der Krankheitsgeschichte, der Stressoren, der psychischen Belastung und der gastrointestinalen Symptome ist entscheidend, um den Zusammenhang zu erkennen.

  • Körperliche Untersuchung: Eine gründliche körperliche Untersuchung dient dazu, organische Ursachen für die Magen-Darm-Beschwerden auszuschließen.

  • Gastrointestinale Diagnostik: Je nach Symptomatik können weitere Untersuchungen wie Magen- oder Darmspiegelung, Ultraschalluntersuchungen, Atemtests (z.B. auf Laktoseintoleranz oder bakterielle Überwucherung) oder Stuhluntersuchungen (z.B. auf Entzündungsmarker, pathogene Keime, Mikrobiom-Analyse) sinnvoll sein.

  • Psychologische Diagnostik: Der Einsatz standardisierter Fragebögen und psychologischer Gespräche hilft, das Ausmaß des Burnouts, von Angstzuständen oder Depressionen zu erfassen und die psychische Belastung als möglichen Auslöser oder Verstärker der gastrointestinalen Symptome zu identifizieren.

  • Funktionelle Tests: In bestimmten Fällen können funktionelle Tests wie die Messung der Herzratenvariabilität (HRV) oder die Bestimmung von Stresshormonspiegeln (z.B. Cortisol im Speichel) Hinweise auf eine Dysregulation des autonomen Nervensystems liefern.

Ganzheitliche Therapieansätze: Körper und Geist in Einklang bringen


Dr. Katumba präsentiert ein breites Spektrum an ganzheitlichen Therapieansätzen, die darauf abzielen, sowohl die psychischen als auch die körperlichen Symptome von Burnout und den damit verbundenen Magen-Darm-Beschwerden zu lindern und die Selbstregulation des Körpers wiederherzustellen:
 
  • Stressmanagement-Techniken: Erlernen und Anwenden von Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Autogenes Training, Atemübungen oder Meditation, um die Stressreaktion des Körpers zu reduzieren und das autonome Nervensystem zu regulieren.

  • Psychotherapie: Kognitive Verhaltenstherapie (KVT), achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (MBSR) oder andere psychotherapeutische Ansätze können helfen, Stressoren zu identifizieren, dysfunktionale Denkmuster zu verändern und gesündere Bewältigungsstrategien zu entwickeln.

  • Ernährungstherapie: Eine ausgewogene, entzündungshemmende Ernährung mit ausreichend Ballaststoffen, die Vermeidung von Trigger-Lebensmitteln und gegebenenfalls die Anpassung bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten können die Symptome im Magen-Darm-Trakt deutlich verbessern. Die Berücksichtigung der Darmmikrobiota durch prä- und probiotische Lebensmittel kann ebenfalls sinnvoll sein.

  • Bewegung und körperliche Aktivität: Regelmäßige, moderate Bewegung hat positive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit, reduziert Stress und kann die Motilität des Magen-Darm-Trakts fördern.

  • Pflanzenheilkunde und Phytotherapie: Bestimmte pflanzliche Mittel mit beruhigenden, entzündungshemmenden oder krampflösenden Eigenschaften können unterstützend eingesetzt werden.

  • Achtsamkeit und Selbstmitgefühl: Das Kultivieren von Achtsamkeit und Selbstmitgefühl kann helfen, den Umgang mit Stress zu verändern und die Resilienz zu stärken.

  • Soziale Unterstützung: Der Austausch mit anderen Betroffenen, Freunden oder Familie sowie die Inanspruchnahme professioneller Unterstützung können helfen, das Gefühl der Isolation zu durchbrechen und neue Perspektiven zu gewinnen.

Fazit: Die Darm-Hirn-Achse im Fokus – Ein ganzheitlicher

Weg aus dem Burnout


Der Vortrag von Dr. med. Philipp K.M. Katumba verdeutlicht eindrücklich die enge und oft unterschätzte Verbindung zwischen Burnout und dem Magen-Darm-System. Die Erkenntnis, dass Stress buchstäblich auf den Bauch schlagen kann, erfordert einen ganzheitlichen Therapieansatz, der sowohl die psychischen als auch die körperlichen Dimensionen berücksichtigt. Durch eine umfassende Diagnostik und den Einsatz vielfältiger therapeutischer Strategien, die von Stressmanagement und Psychotherapie über Ernährung und Bewegung bis hin zu pflanzlichen Mitteln reichen, können Betroffene einen Weg aus dem Teufelskreis von Burnout und Verdauungsproblemen finden und ihre Lebensqualität nachhaltig verbessern.
 
Ein wichtiger Termin für Fachleute: Dr. med. Philipp K.M. Katumba wird seine fundierten Erkenntnisse und ganzheitlichen Therapieansätze auf dem Gesundheitsfachkongress Darm & Mikrobiom am 13. September 2025 präsentieren. Ärzte und Therapeuten, die ihr Wissen in diesem wichtigen Schnittstellenbereich erweitern möchten, sind herzlich eingeladen, sich auf der Webseite https://www.natuvisan.ch/gesundheitsfachkongress über diesen aufschlussreichen Vortrag und den gesamten Kongress zu informieren und sich anzumelden.

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