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Nukleotide: Die elementaren Bausteine des Lebens und ihre zentrale Rolle im menschlichen Organismus

  • Autorenbild: Claudia-Patricia Stepczynski
    Claudia-Patricia Stepczynski
  • 13. Mai
  • 4 Min. Lesezeit

Was sind Nukleotide?


Nukleotide sind kleine, aber hochwirksame Moleküle, die in jeder Zelle des menschlichen Körpers vorkommen. Sie bestehen aus drei Hauptkomponenten: einem Stickstoffbase (wie Adenin, Cytosin, Guanin, Thymin oder Uracil), einem Zucker (Ribose oder Desoxyribose) und einer oder mehreren Phosphatgruppen. Diese chemischen Verbindungen sind die Grundbausteine der DNA und RNA und somit unentbehrlich für das Leben.
 
Es gibt verschiedene Arten von Nukleotiden, die unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Zu den bekanntesten zählen:
 
  • Adenosintriphosphat (ATP): der zentrale Energieträger der Zelle
     
  • Nicotinamidadenindinukleotid (NAD+) und Flavinadenindinukleotid (FAD): essentielle Coenzyme in der Zellatmung
     
  • Zyklisches Adenosinmonophosphat (cAMP): sekundärer Botenstoff in der Zellkommunikation
     
  • Guanosintriphosphat (GTP): beteiligt an der Proteinsynthese und Signaltransduktion
     

Die physiologischen Aufgaben von Nukleotiden im menschlichen Körper


1. Genetische Information und Zellteilung

Die offensichtlichste Funktion von Nukleotiden liegt in ihrer Rolle als Bausteine der DNA und RNA. DNA speichert die genetische Information, während RNA in der Transkription und Translation beteiligt ist – also bei der Übersetzung genetischer Information in funktionale Proteine. Ohne eine konstante Verfügbarkeit von Nukleotiden könnten sich Zellen nicht teilen, keine neuen Proteine synthetisieren und keine Reparaturprozesse ablaufen.
 
Insbesondere schnell teilende Zellen wie die der Darmschleimhaut, der Haut, des Knochenmarks und des Immunsystems sind auf eine kontinuierliche Nukleotidzufuhr angewiesen. Eine eingeschränkte Nukleotidverfügbarkeit kann hier zu regenerativen Störungen führen.
 
2. Energiehaushalt der Zelle (ATP, GTP)

ATP ist wohl das bekannteste Nukleotid und fungiert als universeller "Energietransporter" innerhalb der Zelle. Es wird in den Mitochondrien produziert und bei nahezu jeder biochemischen Reaktion verbraucht. Auch GTP spielt eine ähnliche Rolle, vor allem in der Proteinsynthese und der Signalweiterleitung an Zellrezeptoren.
 
Ein Mangel an Nukleotiden kann die Energieproduktion beeinträchtigen und somit zu chronischer Müdigkeit, verminderter Leistungsfähigkeit und verlangsamter Zellregeneration führen.
 
3. Signalweiterleitung und Zellkommunikation

Bestimmte Nukleotide wie cAMP (zyklisches AMP) fungieren als sekundäre Botenstoffe (Second Messenger) in der intrazellulären Signalübertragung. Sie übermitteln hormonelle Signale von der Zellmembran zum Zellkern und beeinflussen somit Stoffwechselprozesse, Zellwachstum, Differenzierung und hormonelle Reaktionen.
 
Diese Funktion ist essenziell für die Regulation von Blutzucker, Fettstoffwechsel, Stressantwort und zahlreichen hormonellen Kaskaden.
 
4. Immunfunktion und Abwehr

Lymphozyten (T- und B-Zellen) sind in besonderem Maße auf eine ausreichende Nukleotidverfügbarkeit angewiesen. Sie benötigen diese Bausteine, um sich zu vermehren, zu differenzieren und Antikörper zu produzieren. Nukleotide fördern die Überlebensfähigkeit dieser Immunzellen und deren Reaktionsbereitschaft auf Krankheitserreger.
 
In klinischen Studien wurde gezeigt, dass eine nukleotidreiche Ernährung die Immunantwort bei älteren Menschen, Säuglingen und bei immungeschwächten Patienten verbessern kann. Auch in der Tierernährung werden Nukleotide gezielt eingesetzt, um das Immunsystem zu unterstützen.
 
5. Darmgesundheit und Schleimhautregeneration

Die Darmschleimhaut ist eine der aktivsten Zellpopulationen im menschlichen Körper. Ihre Zellen erneuern sich alle 3 bis 6 Tage. Hier sind Nukleotide besonders wichtig, um die Integrität der Schleimhaut, die Darmbarrierefunktion sowie die Nährstoffaufnahme zu erhalten.
 
Studien zeigen, dass Nukleotide:
 
  • die Vermehrung von Enterozyten (Darmzellen) fördern,
     
  • die Tight Junctions (Verbindungen zwischen den Zellen) stabilisieren,
     
  • die Resorptionsfläche des Darms verbessern,
     
  • und die Entzündungsneigung der Schleimhaut senken können.
     
Besonders bei Patienten mit Reizdarm, Leaky-Gut-Syndrom, nach Antibiotikatherapie oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen kann eine ergänzende Zufuhr von Nukleotiden helfen, die Schleimhaut zu regenerieren.

Nukleotide
 

Exogene Zufuhr: Woher kommen Nukleotide?


Obwohl der Körper in der Lage ist, Nukleotide selbst zu synthetisieren (De-novo-Synthese), ist dieser Prozess energieaufwendig und funktioniert bei hoher Belastung oder eingeschränkter Organfunktion nicht immer ausreichend. In solchen Fällen ist die Salvage-Pathway(Wiederverwertung) oder die Zufuhr von exogenen Nukleotiden über die Nahrung besonders wichtig.
 
Lebensmittel mit hohem Nukleotidgehalt:
Lebensmittel
Nukleotidgehalt (mg/100 g)
Rinder- oder Kalbsleber
500–700 mg
Hefe & Hefeextrakt
200–500 mg
Sardinen, Thunfisch
150–300 mg
Hühnchenfleisch
100–200 mg
Muttermilch
40–70 mg/L
Pflanzliche Lebensmittel enthalten nur sehr geringe Mengen an Nukleotiden. Zudem gehen bei starker Erhitzung oder Verarbeitung viele der empfindlichen Moleküle verloren.
 

Wann ist eine Nahrungsergänzung mit Nukleotiden sinnvoll?


Eine ergänzende Zufuhr kann sinnvoll sein bei:
 
  • Immunschwäche (Infektanfälligkeit, chronische Infekte)
     
  • Stress, Erschöpfung, Burnout
     
  • Darmbeschwerden (Leaky Gut, Reizdarm, IBD)
     
  • Wachstumsphasen bei Kindern & Jugendlichen
     
  • Erhöhtem Bedarf im Leistungssport
     
  • Rekonvaleszenz (nach Operation, Krankheit, Chemo)
     
  • Ernährungsdefiziten (z. B. vegan, mangelernährt)
     
  • Senioren, bei nachlassender Syntheseleistung
     
Auch bei Hautregeneration, Wundheilung, Lebererkrankungen oder neurodegenerativen Prozessen (z. B. Demenz) gibt es Hinweise auf positive Effekte.
 
Natürlich! Hier ist eine übersichtliche Tabelle mit den wichtigsten Nukleotiden, ihren Hauptwirkorten im Körper und den dazugehörigen physiologischen Aufgaben:
 

📊 Tabelle: Nukleotide – Wirkorte und Funktionen im Körper

Nukleotid
Organ / Gewebe
Funktion / Aufgabe
ATP (Adenosintriphosphat)
Alle Zellen (v. a. Muskel, Gehirn, Leber)
Universelle Energiequelle für Stoffwechsel, Muskelkontraktion, Nervenaktivität
GTP (Guanosintriphosphat)
Leber, Nervenzellen, Zellmembran
Signalübertragung, Proteinbiosynthese, G-Protein-gekoppelte Rezeptoraktivität
cAMP (zyklisches AMP)
Leber, Fettgewebe, Schilddrüse, Herz
Hormonelle Signalweiterleitung (z. B. bei Adrenalin, Glukagon), Stoffwechselregulation
NAD⁺ / NADH
Leber, Muskulatur, Gehirn, Niere
Zellatmung, Redoxreaktionen, antioxidativer Schutz, mitochondrialer Energiestoffwechsel
FAD / FADH₂
Mitochondrien (v. a. Herz, Muskel, Leber)
Zitronensäurezyklus, Elektronentransportkette, ATP-Produktion
UTP / CTP
Leber, Darm, Knochenmark
Glykolipid- & Glykogenstoffwechsel, RNA-Synthese, Zellmembranaufbau
DNA-/RNA-Nukleotide
Knochenmark, Darmschleimhaut, Haut
Zellteilung, Reparatur, Wachstum, Bildung neuer Immunzellen

🧬 Ergänzend wichtig:


  • Lymphgewebe & Immunsystem benötigen Nukleotide zur schnellen Zellteilung bei Immunreaktionen (v. a. T- und B-Zellen).
     
  • Darmepithel zählt zu den aktivsten Zellschichten – Nukleotide fördern hier die Regeneration, Resorptionsfähigkeit und Barrierefunktion.
     
  • Leber ist ein zentrales Organ für die De-novo-Synthese und Wiederverwertung von Nukleotiden.
     

Fazit:

Nukleotide sind die molekularen Schaltstellen des Lebens. Sie regulieren Zellteilung, Energieproduktion, Signalübertragung, Immunantwort und Regeneration. Auch wenn der Körper sie selbst herstellen kann, reichen die eigenen Syntheseraten in bestimmten Lebenslagen oft nicht aus.
 
Eine gezielte Versorgung über hochwertige Lebensmittel oder ergänzende Präparate kann dabei helfen, Zellfunktionen zu optimieren, den Darm zu unterstützen und das Immunsystem zu stabilisieren – auf ganz natürliche Weise.
 
Tipp: In Kombination mit Mikronährstoffen wie Zink, L-Glutamin, Vitamin B12 und Probiotika wirken Nukleotide besonders effizient, da sie sich in ihrer Funktion gegenseitig ergänzen.

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