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Verstehen Sie das Mikrobiom?!

  • Autorenbild: Claudia-Patricia Stepczynski
    Claudia-Patricia Stepczynski
  • 26. Mai
  • 2 Min. Lesezeit

Neue klinische Einblicke in ein komplexes System

von Dr. sc. techn. ETH, Dipl. pharm. ETH Lukas Bestmann
 

🔍 Mikrobiom verstehen heißt Gesundheit neu denken


Noch vor wenigen Jahren galt das Mikrobiom – die Gesamtheit aller Mikroorganismen im und auf dem menschlichen Körper – als Randthema. Heute verändert es unser medizinisches Weltbild fundamental. Die aktuelle Forschung zeigt: Das Mikrobiom ist kein Nebenschauplatz, sondern ein zentraler Akteur der Gesundheit.
 
Im Darm eines gesunden Erwachsenen leben etwa 100 Billionen Mikroben – mehr als 1.000 verschiedene Arten von Bakterien, Viren, Hefen und Archaeen. Sie bilden gemeinsam ein hochkomplexes ökologisches System, das mit unseren Zellen in ständigem Dialog steht. Dieses System beeinflusst Verdauung, Immunsystem, Stoffwechsel, Hormone und sogar Gehirnfunktionen.
 

🧬 Perspektivwechsel Mikrobiom: Was die klinische Forschung heute weiß


Aktuelle Studien aus der Immunologie, Onkologie, Endokrinologie und Neurologie liefern erstaunliche Belege für systemische Zusammenhängezwischen Mikrobiom und chronischer Erkrankung:
 
✔️ Immunmodulation

Das Darmmikrobiom bildet eine zentrale Schnittstelle zwischen Umwelt und Immunsystem. Es "trainiert" das Immunsystem in der Unterscheidung zwischen Freund und Feind – und reguliert Entzündungsprozesse über bakterielle Metaboliten wie Butyrat, Propionat oder Laktat.
 
➡ Störungen in der bakteriellen Zusammensetzung stehen im Zusammenhang mit Autoimmunerkrankungen, Allergien und chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED).
 
✔️ Metabolische Gesundheit

Bestimmte Mikrobiota-Konstellationen wirken schützend gegenüber Typ-2-Diabetes, Fettleibigkeit und nicht-alkoholischer Fettleber. Eine Schlüsselrolle spielt dabei das Verhältnis von Bacteroidetes zu Firmicutes, aber auch der Gehalt an butyratbildenden Bakterien wie Faecalibacterium prausnitzii.
 
➡ Menschen mit einem intakten Mikrobiom haben bessere Blutzuckerwerte, bessere Lipidprofile und weniger stille Entzündungen.
 
✔️ Darm-Hirn-Achse (gut-brain axis)

Die Mikrobiota kommuniziert über den Vagusnerv, Immunbotenstoffe und mikrobielle Neurotransmitter mit dem Zentralnervensystem. Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen Mikrobiom-Dysbiosen und Angststörungen, Depression, Schlafproblemen und sogar neurodegenerativen Erkrankungen.
 
➡ Der gezielte Aufbau eines stabilen Mikrobioms kann zur Verbesserung der psychischen Resilienz beitragen.

Darmflora

🔬 Neue klinische Einblicke – was Mikrobiomanalysen heute leisten können


Dank moderner Sequenzierungstechnologien wie der 16S-rRNA-Genanalyse oder der Metagenomik können wir heute die mikrobiologische Vielfalt und Aktivität auf individueller Ebene analysieren. Klinisch relevante Parameter sind u. a.:
 
  • Diversität (Vielfalt) – je höher, desto stabiler das System
     
  • Verhältnis „guter“ zu „opportunistischen“ Keimen
     
  • Metabolitenprofile (z. B. kurzkettige Fettsäuren)
     
  • Marker für Dysbiose oder Schleimhautschädigung (z. B. Akkermansia, Zonulin)
     
➡ Diese Daten ermöglichen personalisierte Therapieansätze – z. B. über Ernährung, Prä- und Probiotika oder gezielte Mikronährstofftherapie.
 

🌱 Das Mikrobiom als therapeutisches Zielsystem


Die klinische Konsequenz lautet: Wir müssen nicht nur Symptome behandeln, sondern das mikrobielle Ökosystem stabilisieren. Folgende therapeutische Maßnahmen rücken zunehmend in den Fokus:
 
  • Mikrobiom-orientierte Ernährungstherapie (z. B. polyphenolreich, fermentierbar, präbiotisch)
     
  • Präbiotika (z. B. Akazienfaser, Inulin, resistente Stärke)
     
  • Probiotika mit gezielter Bakterienstammwahl
     
  • Ballaststoffkombinationen mit synergistischer Wirkung
     
  • Milieuoptimierung (pH, Schleimhautschutz, Bioverfügbarkeit)
     
Ein gesundes Mikrobiom wirkt wie ein biologisches „Sicherheitsnetz“ – es puffert Stress, schützt vor Krankheit und fördert systemische Regulation.
 

🧾 Fazit: Mikrobiom verstehen heißt Therapie neu denken


Die Mikrobiomforschung bringt uns einem ganzheitlichen Gesundheitsverständnis näher. Sie zeigt, dass viele chronische Erkrankungen nicht isoliert, sondern ökologisch betrachtet werden müssen.
 
Wer das Mikrobiom versteht, versteht den Menschen besser – und kann präziser, nachhaltiger und individuell therapieren.
 
„Das Mikrobiom ist kein Trend – es ist der Schlüssel zur Medizin der Zukunft.“ – Dr. sc. techn. ETH, Dipl. pharm. ETH Lukas Bestmann
 

📚 Vortrag beim Gesundheitsfachkongress 2025:

Verstehen Sie das Mikrobiom?! Neue klinische Einblicke in ein komplexes System


🗓 10:15–11:15 Uhr
 
🙏 Wir freuen uns sehr, Dr. Bestmann als innovativen Referenten begrüßen zu dürfen. Mit seinem interdisziplinären Ansatz und seiner diagnostischen Expertise wird er dem Kongress wertvolle Perspektiven für eine zukunftsorientierte Gesundheitsversorgung eröffnen.

Gesundheitsfachkongress 2025 Referent

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