Einblicke in die stille Verbindung zwischen Hämopyrrollaktamurie, Darmpermeabilität und Mikronährstoffmangel
Die Pyrrolurie (auch Hämopyrrollaktamurie oder HPU) ist eine oft unerkannte Stoffwechselstörung, die mit chronischem Mikronährstoffmangel, erhöhter Stressanfälligkeit und vielen unspezifischen Symptomen einhergeht. Parallel dazu steht der Begriff “Leaky Gut” – also ein “durchlässiger Darm” – im Fokus zahlreicher Studien zu chronischen Erkrankungen und Immunstörungen.
Doch wie hängen diese beiden Phänomene zusammen? Die Antwort liegt im Zusammenspiel von Mikronährstoffen, Entgiftungsprozessen und Darmbarrierefunktionen.
Was ist Pyrrolurie (HPU)?
Pyrrolurie ist eine Stoffwechselstörung, bei der der Körper übermäßig Pyrrole über den Urin ausscheidet. Diese binden sich an wichtige Mikronährstoffe wie Zink und Vitamin B6, die dadurch dem Stoffwechsel verloren gehen.
Typische Symptome bei HPU:
Chronische Erschöpfung
Reizbarkeit, Ängste, Konzentrationsprobleme
Hautprobleme, Lichtempfindlichkeit
Schwaches Immunsystem
Zyklusbeschwerden (bei Frauen)
Wichtig: HPU tritt häufig gemeinsam mit Hashimoto, Histaminintoleranz, ADHS oder Autoimmunerkrankungen auf.
Quelle: Bodo Kuklinski (2015): Mitochondrientherapie – die Alternative
Was ist ein Leaky Gut?
Ein “Leaky Gut” beschreibt eine erhöhte Darmdurchlässigkeit, bei der die Darmwand ihre Filterfunktion verliert. Dadurch gelangen Toxine, Bakterien und Nahrungsreste in den Blutkreislauf – mit teils gravierenden Folgen für das Immunsystem.
Typische Leaky-Gut-Symptome:
Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Entzündliche Hautprobleme (z. B. Neurodermitis)
Chronische Entzündungen
Autoimmunreaktionen
Quelle: Fasano A. (2012): Leaky Gut and Autoimmunity. Clin Rev Allergy Immunol.
Verbindung zwischen HPU und Leaky Gut
Wichtige Mikronährstoffe für die Darmbarriere
Mikronährstoff | Funktion bei Leaky Gut |
Zink | Stabilisierung der Tight Junctions |
Vitamin B6 | Immunmodulation & Tryptophan-Stoffwechsel |
Mangan | Antioxidativer Zellschutz |
1. Mikronährstoffmangel = geschwächte Darmbarriere
HPU verursacht einen chronischen Verlust genau jener Stoffe, die für die Regeneration der Darmschleimhaut essenziell sind. Besonders Zinkstärkt die Tight Junctions – bei Mangel steigt das Risiko für Leaky Gut drastisch.
2. Entgiftungsschwäche & oxidative Schäden
Ohne ausreichende Mikronährstoffe ist die Bildung von Glutathion beeinträchtigt. Oxidativer Stress schädigt die Schleimhaut und erhöht die Permeabilität.
3. Darmdysbiose durch HPU
Der Mikronährstoffmangel begünstigt eine Dysbiose der Darmflora – schädliche Bakterien gewinnen die Oberhand, nützliche Produzenten von Butyrat und anderen SCFAs nehmen ab.
Folgen für den gesamten Körper
Neurotransmitter-Dysbalancen
B6-Mangel stört die Bildung von Serotonin & Dopamin
Entzündungen im Darm beeinflussen die Blut-Hirn-Schranke
Folge: Brain Fog, Depression, ADHS-artige Symptome
Hormonelle Beschwerden
B6 & Zink sind wichtig für den Progesteron- und Östrogenstoffwechsel
HPU + Leaky Gut führen häufig zu PMS, Zyklusstörungen, Schilddrüsenproblemen
Diagnostik
HPU-Test:
Morgens-Urin, lichtgeschützt, laborzertifiziert
Leaky-Gut-Test:
Zonulin (Stuhl oder Serum)
Lactulose-Mannitol-Test
Histamin, SCFAs, DAO als ergänzende Marker
Ganzheitliche Empfehlung
Mikronährstofftherapie
Zink:
P5P (aktive B6)
Mangan
Darmregeneration
Lebensstil
Stressmanagement, Schlaf, naturbelassene Ernährung, Bewegung
Fazit:
Pyrrolurie und Leaky Gut sind eng miteinander verknüpft. Beide Störungen bedingen sich gegenseitig – und beide sind behandelbar. Mit gezielter Diagnostik und einem ganzheitlichen Mikronährstoff- und Darmkonzept lassen sich erhebliche Verbesserungen erzielen.
Quellen :
Fasano A. (2012). Leaky Gut and Autoimmunity. Clin Rev Allergy Immunol. 42(1):71-78.
Sturniolo, GC et al. (2001). Zinc supplementation tightens "leaky gut" in Crohn's disease. Inflamm Bowel Dis. 7(2):94-98.
Kelly CJ et al. (2015). Microbiome and Gut Barrier Function. Clin Transl Gastroenterol. 6:e91.
Kuklinski B. (2015). Mitochondrientherapie.
Bralley JA, Lord RS. Nutritional Influences on Estrogen Metabolism.
Klinghardt D. Grundlagen der Regulationsmedizin.
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